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Anwenderbericht: Trimble Marine Construction System

Geschäftsführer Helmut Mailhammer über Vorteile und Erfahrungen mit dem Steuerungssystem für den Wasserbau im praktischen Einsatz

Guten Tag Herr Mailhammer, vielen Dank zunächst, dass Sie uns über die ersten Erfahrungen mit dem Trimble System auf Ihrem Saugbagger berichten. 

Gerne. 

Die Mailhammer GmbH aus Obertaufkirchen ist auf den Wasserbau spezialisiert, ist aber auch im Straßenbau engagiert. Wie kam es dazu?

Für die Ausrichtung auf den Unterwasserbau war der Kauf unseres ersten Saugbaggers im Jahre 1971 entscheidend. Seitdem haben wir unseren Maschinenpark konsequent für die Ausführung von Unterwasserarbeiten erweitert. Hinzu kamen ein weiterer Saugbagger, den wir vorwiegend für den Kiesabbau in unserem eigenen Kieswerk nutzen, Baggerschuten, Arbeitsschiffe, Pontons oder Klappschuten, aber auch Langstielbagger und Stelzenbagger für besondere Einsätze. Der Straßenbau kam erst später dazu. Mit dem Bau der Isentalautobahn A94 haben wir unsere Firma in kürzester Zeit auf heute ca. 60 Mitarbeiter erweitert.

Warum haben Sie sich einen weiteren Saugbagger angeschafft? Schwimmbagger sind recht teuer und Sie können das Ausbaggern von Hafenbecken oder Klärbecken ja beispielsweise auch mit dem Langstielbagger auf einem Ponton ausführen?

Mit dem Saugbagger können wir zum einen in viel größeren Tiefen arbeiten und zum anderen ist der Saugbagger wesentlich effizienter. Mit dem Saugbagger mit 250 mm Saugrohr können wir pro Stunde ca. 800 qm Wasser-Kies- oder Wasser-Schlammgemisch im Verhältnis 8 zu 1 pro Stunde fördern. Das entspricht in etwa der doppelten Leistung des Langstielbaggers bezogen auf das reine Materialgewicht und wir benötigen keinen Ponton, keine Schuten, Bagger und LKW für den Transport, weil wir das Gemisch über Leitungen 3 km weit transportieren können.

Ist denn bei der ohnehin hohen Effizienz des Saugbaggers die Installation des Trimble Maschinensteuerungssystem wirtschaftlich überhaupt sinnvoll?

Ja, ich kann Ihnen die Vorteile der Maschinensteuerung Trimble Marine Construction System gut an ein paar Beispielen erläutern. Die Tiefe, bis zu der ausgebaggert werden soll, wird uns von unseren Auftraggebern häufig vorgegeben, weil Dichtschichten aus Lehm oder Ton oder Sand am Untergrund von Klärbecken nicht entfernt werden sollen. Durch die GNSS-Positionierung in RTK-Genauigkeit kennen wir die Tiefe, in der wir gerade baggern, in Zentimetergenauigkeit und können sie für den Automatikbetrieb auch vorher maschinell einstellen. Durch die Vermeidung von Überbaggerung verhindern wir einerseits Schäden am Grund, andererseits sparen wir Zeit und Entsorgungskosten für unnötig entnommenes Material, insbesondere wenn Klärschlämme belastet sind. Wenn wir zu wenig ausbaggern, müssten wir aufwändig nacharbeiten.

Wie haben Sie vor der Anschaffung der Maschinensteuerung gearbeitet? Die Steuerung der Tiefe sollte doch auch ohne Satellitensteuerung keine große Herausforderung sein?

Die Tiefensteuerung des Saugrohrs ist ohne die GNSS-Positionierung wesentlich aufwändiger und auch fehlerbehaftet. Zunächst muss ein Fixpunkt festgelegt werden, auf den sich die Tiefenmessung bezieht und das Rohr mit ständigem Abgleich manuell gesteuert werden. Auch die Veränderung des Wasserstands durch Zu- oder Ablauf kann zu Fehlern führen und ein erneutes Einmessen notwendig machen. Die Steuerung des Rohrs mit der Echtzeit-Visualisierung des TMC ist da wesentlich einfacher und natürlich genauer.

Für die Visualisierung des Rohrs im Modell benötigen Sie aber zunächst ein Geländemodell des Untergrunds. Ist das mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden?

Nein, das Modell benötigen wir ohnehin für die Vorabnahme und Kalkulation der auszubaggernden Massen. Das Unterwassermodell erstellen wir mit einem Vermesssungsboot mit dem Echolot, das Boot ist übrigens auch GNSS-gesteuert. Nach Abschluss der Arbeiten erstellen wir erneut ein Geländemodell für den Nachweis gegenüber dem Auftraggeber oder wir Vermessen die Materialhalden und berechnen dann die Massen.

Hilft Ihnen die Funktion des TMC der elektronischen Anzeige der Tagesleistungsmenge bei der Abrechnung?

Die Auftraggeber akzeptieren die Messung der Leistungsmenge bei größeren Projekten bereits für Abschlagszahlungen, aber noch nicht für die Schlussabrechnung, jedenfalls noch nicht. Die Ausgabe der Tagesleistungsmenge hilft uns aber bei der Planung, weil wir in etwa wissen, wann ein Projekt abgeschlossen sein wird oder bei der Optimierung von Abläufen wie zum Beispiel dem Abtransport.

War die Installation und Inbetriebnahme reibungslos und wie sind die ersten Erfahrungen mit dem System in der Praxis?

SITECH war mit drei Mitarbeitern vor Ort und hat Verkabelung, den GNSS-Empfänger, die Antennen und Sensoren installiert, die Kalibrierung fand im Zulauf des Kernkraftwerks Landshut im Wasser statt. Die Installation, Kalibrierung und Inbetriebnahme waren problemlos und nach zwei Tagen abgeschlossen. Wir arbeiten jetzt seit ca. einem halben Jahr mit dem System und gerade unsere jüngeren Mitarbeiter schätzen die Arbeit mit der modernen Technik. Das TMC ist einfach zu bedienen und erleichtert die Arbeit deutlich.

Herr Mailhammer, vielen Dank für das informative Gespräch.


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