Aktuelle Produkt-Entwicklungen und Praxisberichte
Frau Zell, schön dass Sie sich die Zeit nehmen, von Ihren Erfahrungen mit dem Trimble SiteVision zu berichten.
Gerne, für Bauleiter oder Bauingenieure sind Infos aus erster Hand sicherlich interessant.
Sie arbeiten für die Georg Reisch GmbH & Co. KG, die als mittelständisches Bauunternehmen ein recht großes Spektrum entlang des kompletten Lebenszyklus eines Bauwerks anbietet. Was sind Ihre Aufgaben im Unternehmen?
Mit über 320 Mitarbeitern sind wir in vielen verschiedenen Geschäftsbereichen aktiv, angefangen von der Projektentwicklung bis hin zum Planen und Bauen. Als Generalunternehmer bilden wir den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes ab, inklusive Gebäudemanagement. Ich selbst bin als Bauingenieurin im Geschäftsbereich Rohbau tätig und beschäftige mich in der Arbeitsvorbereitung mit der Planung der Baustelleneinrichtung und der Bauvermessung.
Sie setzen dazu unter anderem das Trimble SiteVision ein. Wie ist Ihr Gerät konfiguriert?
Als Empfänger verwende ich die leichte, kompakte und sehr leistungsfähige DA2-Antenne von Trimble für die zentimetergenaue Positionierung. Zur Bedienung der zugehörigen Trimble SiteVision-App kommt ein Apple iPad Pro aus unserem Unternehmen zum Einsatz.
Bei welchen Aufgaben setzen Sie das Trimble SiteVision ein?
Ich nutze Trimble SiteVision vor allem, um unsere Abläufe im Rohbau zu verbessern. Die Visualisierung und die Dokumentation auf der Baustelle sind die beiden Hauptaufgaben des Geräts.
Durch die Visualisierung des Datenmodells in Bezug auf meine aktuelle GNSS-Position kann ich mich leichter auf dem Baufeld orientieren. Dies bietet auch die Möglichkeit im Rahmen eines jour fixes sich leichter mit anderen Baubeteiligten abzustimmen. Außerdem dokumentiere ich damit wichtige Punkte in Höhe und Lage wie z.B. Schächte, Leitungen und Bäume. Über die Vernetzungsplattform Trimble Connect kann ich die neu aufgenommenen Punkte im Büro an die Fachplaner weiterleiten, damit diese in den weiteren Planungsablauf einfließen können.
Sie sprachen gerade von Datenmodellen. Welchen Stellenwert haben diese in Ihrem Bauablauf?
Bei Reisch arbeiten wir schon während des gesamten Bauprozesses – von der Planung bis zur Ausführung – fast ausschließlich digital. Aus den DWG-Daten der Architekten oder Statiker erstellen wir mit Trimble Business Center ein 3D-Modell für den Aushub und stellen dieses den Trimble Earthworks Maschinensteuerungen und den Vermessungsgeräten mit Trimble Siteworks über die Vernetzungsplattform Trimble WorksManager zur Verfügung. Zusätzlich können wir diese Modelldaten über Trimble Connect für das Trimble SiteVision zur Verfügung stellen. Manchmal bekommen wir auch 3D-Gebäudemodelle direkt von den Planern. Diese Daten ergänze ich dann noch mit meiner eigenen Planung der Baustelleneinrichtung für das Trimble SiteVision. Ziel ist es, dass alle Baubeteiligten mit den gleichen, aktuellen Datenmodellen arbeiten, was nur durch eine Cloud möglich ist.
Nutzen Sie die Augmented Reality mit dem Trimble SiteVision?
Ja, auf jeden Fall. Der große Vorteil der Augmented Reality ist, dass ich Modelle von Gebäuden oder Baustelleneinrichtungen direkt in der realen Umgebung sehen kann. So bekomme ich einen guten Überblick auf der Baustelle und kann prüfen, ob die Planung auch vor Ort passt. Dabei fällt mir zum Beispiel auf, ob die Nachbargebäude beim Kranbetrieb im Weg sind. Außerdem können wir die geplanten Baugrubenmodelle vor Ort anschauen, um eventuelle Planungsfehler schnell zu erkennen.
Wozu setzen Sie das Trimble SiteVision noch ein, Sie verwenden ja ein iPad Pro mit LiDAR-Sensorik?
Mit dem LiDAR-Sensor erzeugt/scannt das Trimble SiteVision eine georeferenzierte Punktwolke, die auch schon direkt bunt eingefärbt ist. Aus dieser erstelle ich ein digitales Geländemodell, um z.B. ein Volumen zu ermitteln. Mit Hilfe des Sensors können auch gezielt einzelne Punkte berührungslos gemessen werden.
Wie würden Sie das Arbeiten mit dem Trimble SiteVision, also das Handling beschreiben?
Verglichen mit den anderen GNSS-Empfängern wie dem Trimble R780 oder Trimble SPS986, die wir mit dem Rover einsetzen, ist das Trimle SiteVision sehr viel leichter, ohne einen Abstrich in puncto Genauigkeit. Das kommt mir sehr entgegen, weil ich das SiteVision auf der Baustelle eigentlich meistens dabei habe. Es ist schnell einsatzbereit und einfach in der Anwendung, die Bedienung ist sehr intuitiv und die Funktionen sind entsprechend schnell zu finden.
Frau Zell, vielen Dank für das informative Gespräch.